Beiträge

Montessori-Spielzeug Test und Erfahrung 2018 | Mit diesem Montessori-Spielzeug haben wir gute Erfahrungen gemacht

Wenn Kinder sich die Welt erschließen, geschieht automatisch Mathematik: „Ich bin groß – ist mein Freund größer?“ Was ist schwerer? Wer ist schneller? Fliegt mein Papierflieger weiter? Montessori Pädagogik unterstützt diese natürliche, intuitive und spielerische Neugier und Herangehensweise von Kindern. Wir haben für Sie den Test gemacht und stellen Ihnen stellvertretend für die Vielzahl der Spiele-Möglichkeiten drei Montessori-Spielmaterialien zum Thema Mathematik vor. Weiterlesen

Wenn unsere Kleinen groß werden – Was den richtigen Kindergarten ausmacht

Wir können es nicht verhindern, so gern wir es uns auch manchmal wünschen, denn es passiert ganz automatisch; unsere Kinder werden älter. Sie wachsen und wollen die Welt entdecken. Unsere kleinen Lieblinge, die sich vor kurzer Zeit noch krabbelnd fortbewegten und völlig abhängig von uns waren, werden Stück für Stück etwas selbstständiger und wollen selbst neue Dinge entdecken und ausprobieren. Unsere Kinder stehen auf ihren eigenen zwei Beinen und sind bereit die Welt zu erobern. Weiterlesen

So finden Sie die passende Kinderkrippe für Ihr Kind!

Übergeben Sie Ihr Kind zum ersten Mal „fremden“ Menschen, bricht für viele Eltern die Welt zusammen. Der Übergang in die Kinderkrippe stellt eine der einschneidenden Veränderungen in der Bindung von Müttern und Kindern dar. Einige Kinder schaffen diesen Abnabelungsprozess auf Zeit ohne Probleme, andere haben mit Problemen und Trennungsängsten zu kämpfen. Die Grundlage bildet in jedem Fall die passende Kinderkrippe, die Ihr Kind fördert, umsorgt und ein herzliche sowie kindgerechte Umgebung bietet. Sie sind gerade auf der Suche nach der passenden Kinderkrippe? Wir haben Tipps und Hinweise parat und vereinfachen Kindern und Eltern die Trennung auf Zeit. Weiterlesen

Kindergarten Regeln: Wer hat das Sagen?

Die Entscheidung für den richtigen Kindergarten kommt zumeist einer Grundsatzdiskussion nahe. Schließlich begleiten Erzieher und Erzieherinnen Ihr Kind über viele Jahre. Treten im Kindergarten Probleme mit auf, sind die meisten Eltern ratlos. Was sollen Sie tun, wenn Ihr Kind im Kindergarten die Regeln nicht befolgt? Wir haben die häufigsten Probleme mit den Kindergarten-Regeln näher beleuchtet und erste Lösungsansätze gefunden. Weiterlesen

Kindergartenplatz 2015 | Kosten, Ansprüche, Vergabe

Damit im Jahr 2015 nahezu jedem Kind ein Kindergartenplatz garantiert werden kann, zahlt die Bundesregierung für jeden einzelnen Kindergartenplatz 2015 sehr viel Geld. Doch es fehlt die Zeit, denn es müssen bestimmte Grundvoraussetzungen geschaffen werden und das stellt sich als Problem dar. Weiterlesen

Einzelgänger im Kindergarten: Nach Ursachen suchen

Wenn ein Kind in der Kita oder im Kindergarten nur alleine spielt und mit den Gleichaltrigen keinen Kontakt hat, dann sollte nach der Ursache gesucht werden. Eltern und Erzieher müssten aktiv werden und herausfinden, was der Grund für das Verhalten ist. Dazu rät die Autorin Sylvia Meise in der Zeitschrift „Familie & Co“. Weiterlesen

Geschützt: Mama, ich bin schon groß! – Kinder in den Kindergarten

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Wenn Kinder nicht mehr in den Kindergarten wollen

Die Anfangszeit im Kindergarten verläuft einwandfrei, aber wenn das Kind morgens auf ein Mal streikt und nicht mehr hingehen möchte, muss das gute Gründe haben. Zuerst sollte man aber die Gründe kennen, um das Kind entsprechend zu motivieren, damit es wieder in den Kindergarten gehen will. Weiterlesen

Schulranzen oder Rucksack

[dropcap]E[/dropcap]in Schulranzen oder Schulrucksack ist der tägliche Begleiter auf dem Weg in die Schule. Er hilft, Ordnung zu halten und die immensen Gewichte an Büchern, Heften und anderen Materialien ergonomisch korrekt an den ‚Arbeitsplatz‘ und zurück zu tragen. Eltern müssen bei der Entscheidung, welches Modell für ihr Kind das richtige ist, mehrere Kriterien abwägen; das Kind selbst entscheidet nach Coolness oder Design. Deshalb ist es wichtig, Ranzen oder Rucksack gemeinsam auszuwählen und darauf zu achten, dass auch erwachsene Gesichtspunkte zum Tragen kommen: Aufteilung der Fächer, Stabilität und Haltbarkeit, Leergewicht und vor allen Dingen der ergonomische Tragekomfort.  Weiterlesen

Sprachförderung als Konzept der KiTas

Die Sprachförderung ist kein komplettes pädagogisches Konzept, das sich als Grundlage einer Kinderbetreuungseinrichtung versteht, sondern ist vielmehr eine Ergänzung, die im normalen Alltag einer KiTa sinnvoll untergebracht wird. Dabei ist genau das drin, was draufsteht: Kommunikation wird gefördert. Weiterlesen

Reggio-Pädagogik

Die Reggio-Pädagogik stellt nach der Reformpädagogik die wohl einschneidendste Entwicklung in Sachen Erziehung im 20. Jahrhundert dar. Benannt ist dieses Konzept, das man wohl eher als eine Art Philosophie oder Lebenseinstellung bezeichnen sollte, in der norditalienischen Stadt Reggio Emilia. Dort begann man nach dem Zweiten Weltkrieg, Kinder in Kindergärten und Tageseinrichtungen nicht so sehr in ihren Schwächen begradigen zu wollen, sondern sie in ihren Stärken zu unterstützen.

Was bedeutet Reggio-Pädagogik? Was steckt dahinter?

Der Begründer der Reggio-Pädagogik, Professor Loris Malaguzzi (ein Pädagoge und Psychologe), machte klar, dass ein Kind nicht aus einem in sich ruhenden und homogenen Individuum besteht, das sich klar und deutlich in einer einzigen Sprache ausdrückt, sondern dass jedes Kind für sich ein kleines Universum ist.

Das Kind erlebt den Alltag zu Hause, den Kontakt mit Eltern, Großeltern, Geschwistern, Tanten, Onkeln, Nachbarn, Freunden und Bekannten. Alle diese Menschen sind Individuen und haben ihre ganz eigene Lebensgeschichte und -einstellung, die sie im Kontakt mit dem Kind einbringen.

Kinder erleben die Welt der Erwachsenen, ihr Umfeld, also nicht als homogenen Kosmos, sondern als heterogene Zonen, die alle irgendwie anders sind und alle irgendwie separat mit dem Kind in Kontakt treten. Völlig klar war für Professor Malaguzzi, dass das Kind sich entsprechend heterogen verhält und ausdrückt. Sprache ist nur eine Form des Ausdrucks.

Malen, Basteln, theatralischer Ausdruck, Verkleidungen, Mimiken, Gesang und Tanz gehören ebenfalls dazu. Alle diese Kommunikationsebenen kommen in jedem einzelnen Kind zusammen, werden in individuellen Ausdruck übersetzt und weitergegeben – in der KiTa interagieren die Kinder also nicht nur durch Worte, sondern in Gestik, Mimik, Malerei, Gesang, Spiel, Bewegung. Sie beeinflussen sich gegenseitig, werden aber auch vom Raum beeinflusst.

Der Raum wird in der Reggio-Pädagogik als „dritter Erzieher“ (neben Elternhaus und Fachpersonal) bezeichnet.

Was hat es mit dem Raum auf sich?

Tatsächlich ist das Verhalten eines Kindes vom Raum abhängig: Nur dann, wenn der umgebende Raum die Gelegenheit zu gemeinsamem Verkleiden bietet (durch eine Kleiderkiste, Spiegel, Tücher, eine Art Vorführraum oder Bühne), können Kinder den Ausdruck durch Theater überhaupt praktizieren.

Raum ist also sowohl als tatsächlicher dreidimensionaler Raum zu verstehen, als auch als Material, das in diesem Raum zur Verfügung steht. Und jetzt wird es ganz konkret: In der Reggio-Pädagogik braucht es kein vorgefertigtes Spielzeug, sondern Material:

  • Papier, Pappe, Scheren
  • Klebstoff, Seilchen und Bänder
  • Stifte, nasse Farben, Pinsel, Schwämme, Stempel
  • Stoff und Holzstücke, Schrauben, Nägelchen, Kork und Steinchen
  • Tücher und Kleidungsstücke
  • Raum zum Singen, Ohren, die es hören
  • Raum zum Verkleiden und Mitspieler/-innen
  • Raum zu Ausstellungen, Vorführungen
  • Interaktion von Eltern, Erziehern/-innen, Geschwistern, Großeltern und allen anderen, denen das Kind regelmäßig begegnet

Reggio Pädagogik: Die konkrete Umsetzung?

Ja, natürlich. In fast jedem Kindergarten in Deutschland gibt es Bastelecken, Verkleidungsecken, Musikinstrumente, Lieder und Malsachen. Und in fast jeder Kinderbetreuungsstätte in Deutschland werden die Exponate den Eltern vorgestellt.

Konkret heißt das, dass Mal- und Bastelarbeiten der Kinder in den Räumen ausgestellt werden oder ein- bis zweimal jährlich im Rahmen eines Festes eine große Ausstellung stattfindet. Lieder werden vorgesungen (zu Feiern mit den Eltern, als Überraschung zu Muttertag und Vatertag et cetera), kurze Theaterstücke werden vorgeführt. Reggio-Pädagogik heißt eigentlich nur, dass sich die Erwachsenen auf die Erlebniswelt der Kinder einlassen, deren Ausdrucksmöglichkeiten beachten, schätzen und fördern. Das klingt so einfach – und das ist es eigentlich auch.

Offene Arbeit

Was ist, wenn zwanzig Kinder unter der Anleitung von zwei Erwachsenen ein Kreisspiel spielen sollen und fünf lieber eine Ritterburg bauen wollen, zwei gerade Prinzessinnen sind, drei den imaginären Pferdestall bevölkern, weitere fünf an der Sprossenwand Äffchen spielen und die übrigen fünf Kinder dem ganzen Tumult recht verloren gegenüber stehen? Dann ist das ganz normaler KiTa-Alltag. Und für die Kinder ist es nicht unbedingt besonders nett, denn in der Regel müssen Ritter, Prinzessinnen, Pferde und Affen ihr Spiel unterbrechen und „Faules Ei“ oder „Schiffchen auf der Donau“ spielen. Dem wirkt ein Konzept entgegen, das es seit den 1970er Jahren in Deutschland vermehrt gibt und das mehr oder weniger konsequent umgesetzt wird. Die Rede ist von der offenen Arbeit.

Das Pädagogisches Konzept „offene Arbeit“
Die Freiheit, sich selbst für ein Spiel zu entscheiden

Kinder sind umgänglicher, lassen sich leichter betreuen und lernen besser, wenn sie das tun, was gerade ihre Interessen trifft. Im freiwilligen gemeinsamen Spiel bilden sie soziale Kompetenzen aus, die in der erzwungenen Großgruppe selten entstehen. In gewisser Weise stellt die Offene Arbeit als Konzept für Kleinkind- und Kindergartenpädagogik eine Weiterentwicklung der Forderungen Maria Montessoris dar. Denn es wird davon ausgegangen, dass Kinder sich perfekt selbst entwickeln, indem sie einfach spielen dürfen, wonach ihnen der Sinn steht. Es fällt auf, dass KiTas, die Offene Arbeit umsetzen, leiser sind als die Großgruppenkindergärten. Dass die Kinder oft in ihren kleinen Gruppen hochkonzentriert arbeiten. Und dass die Räume der Betreuungsstätte in ihrer Einrichtung Arbeitsstätten von Erwachsenen mehr oder weniger spielerisch nachbilden.

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Was gibt es in der Offenen KiTa?

  • Im Kreativzimmer stehen Mal- und Bastelmaterialien zur Verfügung, die zum freien Gestalten einladen. Vorlagen sind allerdings auch vorhanden – falls Kinder etwas machen wollen, aber Anregungen wünschen.
  • Im Musikraum stehen verschiedene kindgerechte Instrumente, Musikaufnahmen und unter Umständen eine musikalisch begabte Erzieherin (oder ein Erzieher) zur Verfügung.
  • Im Bauzimmer gibt es Bausteine oder Kaplasteine, eine LEGO-Ecke (wahlweise Duplo), eventuell anderes Konstruktionsspielzeug.
  • In der Werkstatt können Kinder mit Raspeln, Sägen, Nägeln, Schrauben und Leim Holz bearbeiten, Farben aufbringen, aus Kartons Dinge bauen. Seltener steht auch Speckstein und Ton zur Verfügung.
  • Im Turnraum gibt es Bälle, Matten, Sprossenwände, Bänke, Kletterelemente. Hier darf getobt werden. Manchmal ist auch ein Bällchenpool vorhanden.
  • In der Leseecke geht es gemütlich zu. Hier liegen Bücher und Zeitschriften, die angesehen werden können. Eine Vorleseperson kann bei Bedarf herbeizitiert werden.
  • In der Puppenstube gibt es Puppen in verschiedenen Größen, die zugehörigen Kleider, eine Puppenküche, Wickel- und Badegelegenheiten für Püppchen und Wägen.
  • In der Autowerkstatt stehen Autos, Traktoren, Bagger, Raupen und eventuell eine Straßenlandschaft mit Verkehrsschildern zur Verfügung.
  • Im Verkleidungsraum gibt es eine Truhe mit Tüchern, Bändern, Perücken und Kleidungsstücken, einen Spiegel und vielleicht eine Kamera.
  • Im Außenbereich gibt es eine Baugrube mit Sand oder Lehm, einen Erlebnispfad für Barfußgänger, Kletterbäume mit Seilen, alte Autoreifen, leere Getränkekisten und ähnliches Gerät.
  • In der Lernwerkstatt können sich die Vorschulkinder mit Bastelmaterialien, Lernspielen, einer Anlauttafel, Rechenmaterialien und Experimentierkästen auf die Schulzeit vorbereiten. Hier gibt es in der Regel einmal wöchentlich auch eine Anleitung.

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Wie spielen die Kinder?

Die Kinder suchen sich selbst aus, in welchem Raum sie was spielen wollen. Die Thematik der Räume ist klar, Spielzeug wird nicht in andere Räume transportiert, und das Betreuungspersonal steht immer für Fragen und Hilfestellung bereit. Nicht in jedem Raum ist eine erwachsene Person zur dauerhaften Überwachung der Kinder vorgesehen, Streitfälle und kleinere Unannehmlichkeiten können die Kinder sehr schnell selbst klären. Während viele Eltern fürchten, dass die Kinder in diesem Rahmen „nichts lernen“ und sich selbst überlassen bleiben, ist es in der Praxis tatsächlich so, dass die Kinder einer solchen Tagesstätte nicht nur mit Älteren und Jüngeren sehr kompetent und selbstbewusst umgehen, sondern erstaunlich hilfsbereit sind und Altersgenossen in motorischen und kognitiven Fähigkeiten oft voraus. Das bedarf allerdings kompetenten Betreuungspersonen, die sich der Verantwortung bewusst sind, die in dieser Form des freien Miteinanders liegt.


Interkulturelle Erziehung

[dropcap]I[/dropcap]nterkulturelle Erziehung ist ein hoher Grundsatz. Das klingt nach viel Theorie, ausgefeilten pädagogischen Konzepten, Lernen im Spiel und vor allem nach Erziehung. Aber im Grunde genommen ist es ganz einfach – denn das pädagogische Konzept der interkulturellen Erziehung wird tagtäglich in jeder Kindertagesstätte in Deutschland gelebt, auf die eine oder andere Art und Weise. Es geht nur darum, dass Kinder verschiedener Kulturen miteinander aufwachsen, sich gegenseitig respektieren, den Blick in die jeweils andere Kultur öffnen und neugierig Fragen stellen. Letzteres tun Kinder ohnehin, das liegt in der Natur kleiner Menschen. So eignen sie sich ihr Weltwissen und Können an.

Interkulturelle Erziehung in KiTas:
Was ist das besondere an diesem Ansatz?

Kindertagesstätten, in denen interkulturelle Erziehung ernst genommen wird, machen die Welt zum Thema. Je nachdem, was die Kinder gerade bewegt und beschäftigt, wird der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus gewagt. Andere Kulturen werden erforscht, Kinder aus anderen Ländern erzählen aus ihrem Alltag, bringen landestypische Gegenstände mit, die es in Deutschland nicht gibt. Die Interessen der Kinder werden von den Erziehern und Erzieherinnen aufgegriffen und in den Alltag integriert – ein Lernen zwischen den Kulturen findet statt.

Wie funktioniert das konkret?

Ein Beispiel: Zur Vorweihnachtszeit wird in den meisten Kindergärten und -tagesstätten gebacken und gebastelt. Zumindest in Deutschland ist das so. Aber wie ist das in anderen Ländern? Ein amerikanisches Kind wird vermutlich von einem dicken rotgemantelten Santa erzählen, der mit seinem Rentierschlitten durch die Lande fährt und Geschenke durch den Kamin hereinbringt. In einer interkulturellen KiTa dürfen sich die deutschen Kinder nun wundern, was der gemütliche Großvater mit dem langen Bart mit dem Sankt Nikolaus zu tun hat, der hierzulande die Präsente bringt. Ein in Australien geborenes Kind wird vermutlich die Allgegenwart von Schnee und Eis befremdlich finden – zu dieser Jahreszeit herrscht in der südlichen Hemisphäre Hochsommer, der Weihnachtsmann kommt unter Umständen auf dem Surfbrett daher. Woher kommt das Fest? All das sind Ansätze, die die Kulturen aufeinander prallen lassen und den Kindern ein eher globales Lernen ermöglichen.

Und warum das Ganze?

Man mag fragen, ob diese Vergleiche zwischen verschiedenen Kulturen für Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren nicht noch etwas zu anspruchsvoll sind. Immerhin lernen sie in diesem zarten Alter gerade die deutschen jahreszeitlichen Feste kennen, entdecken unter Umständen, dass es unterschiedliche Sprachen gibt und Menschen mit anderer Hautfarbe. Überfordert sie diese Art von Lernen nicht? Nein. Ganz im Gegenteil: Kinder lassen sich begeistern. Sie finden es in der Regel faszinierend, dass beim deutschen Erntedankfest Früchte, Gemüse und Getreide im Mittelpunkt stehen, während das amerikanische Thanksgiving mit Schokoladenkeksen und Truthahnbraten daherkommt. Sie singen mit den türkischen Freunden Sommerlieder, probieren russische Karamellen und finden die Sonntagstracht der spanischen Mädchen hübsch. Kinder sind eigentlich tolerant und Neuem gegenüber sehr aufgeschlossen – immerhin ist aus ihrer Perspektive die ganze Welt ein großes Abenteuer, und sie lernen ohnehin jeden Tag Neues. Interkulturelle Erziehung …

  • ist Erziehung zur Toleranz
  • nutzt die natürliche Neugier der Kinder
  • fördert die Offenheit der Kinder gegenüber ihrem Umfeld
  • nimmt jedes Kind mit seinem ganz individuellen kulturellen Hintergrund ernst
  • geht wunderbar zusammen mit Frühförderung hinsichtlich Fremdsprachen und anderer Fähigkeiten
  • schlägt den Bogen zwischen Sprachen, Kulturen, Religionen


Integrative Pädagogik

[dropcap]U[/dropcap]nter Integrativer Pädagogik versteht man die gemeinsame Erziehung und Betreuung von geistig und körperlich beeinträchtigten Kindern in einem Regelkindergarten mit nicht beeinträchtigten Kindern. Dazu hat sich Deutschland im Rahmen der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen im Jahr 2009 verpflichtet. Allerdings ist das im Alltag nicht ganz so einfach umzusetzen, denn Kinder, die körperlich oder geistig behindert sind, haben schlicht andere Bedürfnisse als andere Kinder, und sie entwickeln sich auch in einem ganz eigenen Tempo. Beides, Bedürfnisse und Tempo sind dabei individuell verschieden und lassen sich nicht grob über den Daumen brechen, wie das bei unbeeinträchtigten Kindern gerne gemacht wird. Die Kindergärten und Kindertagesstätten stehen also ganz erheblichen Problemen gegenüber, die allein mit gutem Willen, ein paar Fortbildungen und einem Zuschuss aus öffentlichen Kassen nicht zu beheben sind.

Integrative Erziehung in KiTas:
Was macht die Inklusion so schwierig?

Es geht bei der Integrativen Pädagogik nicht darum, dass Kinder mit verschiedenen, unter Umständen mehrfachen, und dabei noch verschiedenartigen Beeinträchtigungen irgendwie in den Alltag der Kindertagesstätte eingebunden werden. Das würde den Bedürfnissen aller Kinder nicht gerecht werden. Integrative Pädagogik geht davon aus, dass der Alltag einer Kindertagesstätte schlicht so gestaltet werden muss, dass alle Kinder miteinander und voneinander lernen können. Die Kinder müssen nicht alle das Gleiche lernen, und sie müssen nicht alle gleichzeitig lernen, aber sie müssen in der Lage sein, ein herzliches, alltägliches und bereicherndes Miteinander zu erleben. Schwierig ist auch, die Barrieren zwischen Eltern abzubauen, die sich oft gegen das Konzept sperren, weil sie eine Unterforderung des eigenen, nicht beeinträchtigten Kindes fürchten – eine Befürchtung, die absolut unbegründet ist, denn die Integrative Pädagogik sieht ja gerade vor, dass alle Kinder voneinander lernen.

Und wie sieht die integrative Pädagogik konkret aus?

Der konkrete Alltag einer integrativen Kindertageseinrichtung lässt sich nicht pauschal beschreiben. Denn jede Behinderung ist anders, jede Beeinträchtigung erfordert andere Umbauten, andere Maßnahmen, anderes Verhalten im alltäglichen Miteinander. In vielen Montessori-Einrichtungen beispielsweise ist die Einbindung beeinträchtigter Kinder überhaupt kein Problem, weil die Pädagogik nach Maria Montessori schlicht davon ausgeht, dass jedes Kind in der Lage ist, zu gegebener Zeit selbst zu lernen, was es lernen muss, und dieses Wissen von den Kindern untereinander weitergegeben wird. Erzieher und Erzieherinnen sind hier nur Beobachter, die Hilfe zur Selbsthilfe leisten, wenn es gar nicht anders funktioniert. In Waldorf-Einrichtungen für Kleinkinder und Kindergartenkinder ist die Einbindung beeinträchtigter Kinder auch kein Problem, denn die Waldorf-Pädagogik sieht ohnehin ein sehr geschütztes Umfeld für Kinder vor, das aus dem respektvollen Miteinander im Einklang mit der Umwelt und vor allem der Natur besteht. Dieses in sich ruhende, harmonische und stark rhythmisierte Leben tut den meisten Menschen mit Beeinträchtigung ohnehin sehr gut.

Konkrete Maßnahmen, an denen die Einbindung beeinträchtigter Kinder tatsächlich spürbar werden, sind kleine Dinge. Wenn sich autistische Kinder in den Gruppen befinden, ist oft Ordnung sehr wichtig – die Dinge müssen am richtigen Platz stehen, es darf nicht zu durcheinander zugehen. Bei Kindern mit körperlichen Behinderungen stehen oft zusätzliche Betreuungskräfte zur Verfügung, die beim Essen helfen, die die Körperhygiene übernehmen oder bei Bewegungsspielen assistieren. Ziel der Integrativen Pädagogik ist nicht, dass diese Kinder speziell gefördert werden, sondern dass sie im Alltag aufgehen können und sich genauso angenommen fühlen, normal fühlen, wie andere Kinder auch. Letztendlich wird die Integrative Pädagogik überall dort angewandt, wo beeinträchtigte Kinder sind – in allen Kindertagesstätten, zusammen mit allen anderen Konzepten.

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Kurz zusammengefasst:

  • Integrative Pädagogik ist selten das alleinige Konzept einer Kindertagesstätte – sie geht vielmehr in anderen Konzepten auf, kommt in Mischformen vor.
  • Die Integrative Pädagogik hat sich nicht entwickelt, sondern besteht aus praktischen Anwendungen ohne viel Dogma.
  • Es gibt keinen Begründer der Integrativen Pädagogik, es steht keine Philosophie oder Geschichte dahinter, sondern schlicht die Not, verschiedene Kinder gemeinsam betreuen zu wollen.

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Fröbelpädagogik

[dropcap]S[/dropcap]ie hat in der Kinder- und Kleinkindbetreuung eine lange Tradition, die Fröbelpädagogik. Denn es war tatsächlich Friedrich Wilhelm August Fröbel, der als Begründer des Kindergartens gilt. Schon im Jahr 1840 eröffnete er in Blankenburg einen ersten Spielkreis für Kinder, der sich im pädagogischen Anspruch durchaus von den bis dato üblichen „Kinderbewahranstalten“ unterschied. Ausschlaggebend war für Fröbel, dass die Kinder nicht nur irgendwie beaufsichtigt wurden, sondern dass ihr Alltag durch ein System von Liedern und sinnvollen Beschäftigungen sowie den sogenannten „Fröbelgaben“ (Spielzeug) strukturiert wurde.

Fröbel-Kindergartenpädagogik:
Im Zentrum steht das freie Spiel

Kinder entwickeln sich im Spiel. Sie ahmen im Spiel nach, was die Erwachsenen tun, eignen sich durch das Nachspielen des Alltags motorische, kognitive und andere Fähigkeiten an. Durch das Nachahmen aller Tätigkeiten, die sie in ihrem unmittelbaren Umfeld erfahren, erarbeiten sie sich diese Tätigkeiten, das Wissen und Können, die Hintergründe für die Durchführung. Allerdings muss das alles auf dem Niveau des Kindes stattfinden können, also für das Kind nachvollziehbar sein, geistig wie auch körperlich. Das heißt, dass den Kindern handliche Gegenstände in der passenden Größe für das Spiel zur Verfügung stehen müssen, dass ihr Umfeld ihnen angepasst wird und die Tätigkeiten für sie nachvollziehbar sind. Soweit die Theorie. Wie sieht das in der Praxis aus?

Fröbelpädagogik für die Kleinsten

Der Alltag einer Kindertagesstätte, die in der pädagogischen Tradition von Fröbel arbeitet, ist von Freispiel geprägt. Die Erzieher und Erzieherinnen geben keine Spiele vor, sondern helfen den Kindern in partnerschaftlichem Auftreten, den Alltag zu erkunden und zu meistern. Sie beobachten, helfen nur dann, wenn es nötig ist, leiten Spiele an und sorgen für ein friedfertiges Miteinander in der Gruppe, für ein angenehmes Spiel- und Lernklima. Und sie geben die sogenannten Fröbelgaben, Spielsachen, die die Kinder selbständig zu nutzen wissen und in ihr Spiel einbauen:

  • Der Ball ist die erste Fröbelgabe. Die Bälle sind klein genug, um von den Kindern in einer Hand umschlossen zu werden, und sie sind in allen Regenbogenfarben vorhanden.
  • Die zweite Fröbelgabe sind Würfel, Kugel und Walze aus Holz. Ganz abstrakt verdeutlicht die Kugel die Bewegung und der Würfel das Feststehende, in der Form der Walze kommt beides zusammen.
  • Die Gaben drei bis sechs stellen Unterteilungen des Würfels dar: kleinere Würfel, Quader und Prismen lassen sich wieder zum Würfel zusammenfügen.

Zusätzlich zu diesen dreidimensionalen Objekten gibt es flächige Materialien, die verwendet werden. Die Kinder spielen mit Legeplättchen aus Holz (Puzzle) und mit Papier, das ausgeschnitten, gefaltet und bemalt wird. Mit Papierstreifen wird geflochten, und das Papier ausgestochen und geprickelt werden. Die sogenannten punktartigen Spielmittel, die verwendet werden, sind Steinchen, Sand, Perlen und getrocknete Erbsen, die vielfältig eingesetzt werden können.


Bewegung und Gartenarbeit

Bewegungsspiele gehören ebenfalls zur Fröbelpädagogik. Der Bewegung wird viel Bedeutung beigemessen, denn aus der Bewegung heraus stellen Kinder dar, verstehen und lernen. Spiele entwickeln aus Bewegungen Zusammenhänge zwischen Dingen und Tätigkeiten, verdeutlichen Miteinander oder jeden Einzelnen. Dazu kommt die Gartenpflege: Die Natur wird hoch geachtet, denn indem das Außen, die Umwelt gepflegt wird, pflegt der Mensch auch zu einem Stück sich selbst. Umgekehrt zerstört er sich selbst letzten Endes, wenn er seine Umwelt zerstört. Das heißt für die Kleinsten ganz konkret, dass jedes Kind ein kleines Stück Gartenland, einen Blumentopf oder ein Eckchen Beet zur Verfügung hat, wo es Nutzpflanzen oder Blumen ziehen und pflegen kann. Kinder lernen auf diesem Weg die Natur kennen, lernen Jahreszeiten, natürliche Zusammenhänge und Verantwortung für andere Lebewesen.

Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz

[dropcap]A[/dropcap]m 1. August ist das neue Kinderförderungsgesetz (KiFöG) in Kraft getreten. Hinter dem sperrigen Namen verbirgt sich unter anderem der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz. Nun wird die Zeit langsam knapp. Eltern, die für ihr Kind bald einen Kita-Platz in Anspruch nehmen wollen, sollten bereits jetzt einen Antrag stellen. Weiterlesen