Wieso Bewegung die Kinder schlauer macht
Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die schulischen Leistungen im Kindesalter eng mit dem Körpergefühl und den motorischen Fähigkeiten des Kindes zusammenhängen. Wenn Kinder beispielsweise das Gleichgewicht gut halten können, sind sie dann auch bessere Schüler als gleichaltrige Kinder, die beim Thema „Gleichgewicht“ weniger geschickt sind. Bewegung fördert zudem die Selbstsicherheit der Kinder. Gesunde motorische Entwicklung ist der wichtige Grundstein für die gesamte Entwicklung eines Kindes. Bewegung ist somit einer der Grundbedürfnisse jedes Kindes.
Hüpfen, klettern, laufen
[dropcap]K[/dropcap]inder wollen springen, klettern, rumtoben. Dieser natürliche Drang ist wichtig für ihre gesamte Entwicklung. Wenn sie sich bewegen, trainieren sie nicht nur ihre motorischen Fähigkeiten, sondern auch ihren Geist. Darüber hinaus stärken sie ihre sozialen und emotionalen Fähigkeiten und sie können ihr kreatives Vermögen besser fördern. Kurz und bündig: Bewegung trägt wesentlich zur Entwicklung ihrer gesamten Persönlichkeit bei.
Bequemlichkeit immer noch zu stark verbreitet
Die Liebe zur Bewegung wird allerdings bei Kindern stark gebremst. Kinder werden von allen Seiten angehalten, damit sie sich möglichst ruhig und sparsam bewegen. Immer noch werden aufgrund der Bequemlichkeit und Zeitmangel zu viele Wege mit dem Auto gemacht. Wenn schon der Fußweg gewählt werden muss, dann werden die Kinder lieber mit dem Buggy geschoben, als zu Fuß zu gehen.
Beim Laufen werden sie immer wieder davon abgehalten, schneller zu sein. Klar, es liegt in der Natur der Kinder, dass sie jeden Hauseingang, jede Balanciermauer oder jede Absperrkette interessanter finden, als den einfachen Fußgängerweg. Für Kinder ist das aber ganz normal, sie laufen nach dem Motto „Umwege erhöhen die Ortskenntnis“ um nebenbei wertvolle Erfahrungen zu sammeln.
Wie wichtig die Entwicklung der Sinne ist
Erfahrungen, die Kinder beim Laufen gesammelt haben, hängen mit allen Sinnesorganen zusammen. Dabei sind die körpernahen Sinne, die man auch Basissinne nennt, besonders wichtig sind. Falls die Sinneserfahrungen zu einseitig werden – zum Beispiel nur diejenige, die über Augen und Ohren laufen – wird die Gesamtentwicklung gebremst. Jedes Kind nimmt alles, was ihn umgibt, über den ganzen Körper wahr. Alle Bewegungsarten, ob Hüpfen, Rennen oder Toben, erlauben dem Kind bestimmte motorische Erfahrungen zu sammeln. Sie sorgen dann dafür, dass im Kindergehirn Nervenverbindungen miteinander verknüpft werden.
Je früher und je mehr Körpererfahrungen das Kind gesammelt hat, umso besser entwickeln sich die Vernetzungen im seinen Gehirn. Das fördert wiederum die Reifung der Gehirn-Strukturen. Bewegung stellt dadurch eine wichtige Voraussetzung für jeden Lernvorgang dar. Man sollte dabei auch nicht vergessen, dass alle Arten von Bewegung einen hervorragenden Einfluss auf die Gesundheit, Abwehrkraft und Ausdauer der Kinder haben.
Bewegen macht schlau – wie funktioniert das in der Schule? (didacta-bildungsklick.tv)
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Artikelbild:© panthermedia.net / Gelpi
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