Hoert die Puppe mit? | © panthermedia.net / CroMary

Smart-Spielzeuge haben Sicherheitslücken – Eine Gefahr für die ganze Familie

Wann immer in der Welt der Kinder etwas Neues auf den Markt kommt, gibt es unter den Eltern heißblütige Verfechter und leidenschaftliche Gegner. Nichts anderes passiert geraade bei den sogenannten Smart-Toys für Kinder. Die Fans des Tech-Spielzeuges sind begeistert von den vielen Möglichkeiten, Fragen zu stellen, neues Wissen zu sammeln und mit dem Spielzeug zu kommunizieren. Gegner nehmen sich die zahlreichen Expertenmeinungen zu Herzen und kritisieren die immer wieder diskutierten Sicherheitslücken bei der Datenübertragung der Spielzeuge. Stiftung Warentest hat sieben smarte Spielzeuge getestet und die Ergebnisse waren erschreckend. Wir zeigen euch im Folgenden welche Spielzeuge betroffen sind und weshalb sie so schlecht abgeschnitten haben.

Smart-Spielzeug wird immer beliebter. Es soll die Kinder schon in jungen Jahren in die spannende Welt der Technik einführen, ihren Wissensdurst und ihre Neugierde stillen und dabei den Platz als kuscheligen besten Freund einnehmen.

Welche Spielzeuge sind betroffen?

Der Teddy als flauschige Gefahr | © panthermedia.net / CroMary

Der Teddy als flauschige Gefahr | © panthermedia.net / CroMary

Die Stiftung Warentest hat sieben verschiedene Smart-Spielzeuge getestet. Vier von ihnen wurden als „kritisch“ eingestuft, drei sogar als „sehr kritisch“. Zu den getesteten Spielzeugen gehören der i-Que Intelligent Robot, der Toy-Fi Teddy, der Wowwee Chip Roboterhund, das Cloudpets Kätzchen, der Cognitoys Dino, der Fisher-Price Smart-Toy Bear und die Mattel Hello Barbie. Besonders schlecht schnitten dabei der i-Que Intelligent Robot und der Toy-Fi Teddy ab. Laut den Experten stellen diese beiden eine echte Gefahr für die Sicherheit des Kindes dar.

Smart-Spielzeuge werden meistens per Bluetooth mit einer kostenlosen App heruntergeladen. Die Verbindung zu der App ist nicht gesichert und kann von jedem hergestellt werden, der ein Smartphone besitzt und sich in der Nähe des Spielzeuges befindet, was in einer großen Stadt, in der Menschen auf engstem Raum wohnen, keine Seltenheit ist.

Gefahr für Kinder

Fremde nehmen Kontakt auf | © panthermedia.net / asife

Fremde nehmen Kontakt auf | © panthermedia.net / asife

Die Smart-Spielzeuge i-Que Intelligent Robot und Toy-Fi Teddy werden beide mit einer App verbunden, die man sich einfach aus dem Playstore herunterladen kann. Ist man nun über die ungesicherte Bluetooth-Verbindung mit dem Spielzeug verbunden, können Nachrichten an das Kind einfach per Text eingegeben werden, den das Spielzeug dann verliest, oder es werden Nachrichten direkt eingesprochen. Kinder sind ihren Spielzeugen treu verbunden und würden ihnen kaum einen Wunsch abschlagen. Somit sind sie also aufs Gefährlichste manipulierbar. Fremde wären durchaus in der Lage sie aus der Wohnung zu locken.

Nur ein bisschen technischer Verstand ist von Nöten um auch noch Kameras und Mikrophone zu hacken, sodass man zu jeder Zeit alles, was in der Nähe des Spielzeuges gesagt wird, mithören kann. So erfahren Fremde persönliche Daten über das Kind, wie den Namen, die Namen der Eltern, Lieblingsessen, Hobby, etc. Begegnen sie dem Kind nun beispielsweise auf dem Weg von der Schule nach Hause und tragen ihnen alle diese Informationen vor, fasst das Kind schnell Vertrauen und folgt den Wünschen des Fremden, weil es denkt ihn zu kennen.

Gefahr für eure Daten

Teddy sieht alles! | © panthermedia.net / natazhekova

Teddy sieht alles! | © panthermedia.net / natazhekova

Über die Spielzeuge die im Test „nur“ eine „kritische“ Bewertung bekamen, können Fremde zwar keinen Kontakt mit dem Kind aufnehmen, es dafür aber fernsteuern, wie bei dem Roboterhund, oder sie geben vertrauliche Daten an Dritte weiter. Da das Spielzeug mit dem Smartphone verbunden ist, hat es Zugriff auf viele persönliche Informationen. Betreibt auch ihr Online-Banking ganz bequem über euer Smartphone? Diese Daten sind dank dem Spielzeug nicht mehr sicher.

Die Privatsphäre der Kinder sollte auch von den Eltern respektiert und beachtet werden. Mit der Mattel Hello Barbie können Eltern alle Sprachaufnahmen des Kindes online abhören. Das ist zwar nicht verboten, aber auch Eltern sollten ihre Kinder nicht abhören.

Fazit

Wer auf der sicheren Seite sein will und seine persönlichen Daten nicht mit Fremden teilen möchte, der schenkt seinem Kind lieber einen gewöhnlichen Teddy oder eine Barbie, die nur ein simples Tonband abspielt. Sollten die Hersteller diese erheblichen und teilweise echt gefährlichen Sicherheitslücken jedoch irgendwann ausreichend beheben, ist gegen Smart-Spielzeuge nichts einzuwenden. Bis dahin gilt aber erst einmal: Finger weg!