Kinder und Fernsehen: Was Sie dabei beachten sollten
Für viele Grundschulkinder ist Fernsehen das beliebteste Medium überhaupt. 75 Prozent aller Kinder zwischen sechs und 13 Jahren sehen jeden Tag fern. Im Schnitt sitzen sie dann nach Angaben der Eltern rund 98 Minuten vor der Glotze. Das ist sehr viel Zeit – in diesen mehr als 1,5 Stunden werden Kinder durch Fernsehen geprägt, manipuliert, beeinflusst aber auch gut unterhalten. Deswegen ist es ein richtiger Weg den Kindern zu zeigen, wie sie sinnvoll fernsehen sollen.
Fernsehen nicht so harmlos wie angenommen
[dropcap]F[/dropcap]ernsehen kann zugleich unterhalten und bilden. Im jedem Alter findet man da etwas für sich. Das Medium ist zudem 24 Stunden am Tag verfügbar. Es kann aber für Kinder viel anstrengender sein, als es auf den ersten Blick aussieht. Die angebotenen aufregenden Geschichten, schnelle Bilder, laute Musik und hochspannende Storys strengen Grundschulkinder an, sie merken das sogar gar nicht.
Kinder wollen ja die Inhalte verstehen und auch verarbeiten. Das kann dazu führen, dass zu viel Fernsehkonsum sich negativ auf das Kind auswirkt. Darüber hinaus sind viele Sendungen für Kinder nicht ungeeignet, obwohl sie am Tag ausgesendet werden.
Drastische Bilder können sich einbrennen
Im schlimmsten Fall können sich besonders schlimme Fernsehbilder ins Gedächtnis des Kindes einbrennen und es dann eine Zeitlang „verfolgen“. Sie werden oft nachts aus dem Unterbewusstsein herausgeholt und verängstigen die Kinder, die davon Schlafprobleme bekommen können. Fernsehsendungen können für Kinder so spannend und geradezu fesselnd sein, dass sie es beim Zuschauen nicht schaffen, sich von seinem Platz zu entfernen.
Genauso verhalten sie sich, wenn sie Angst bekommen oder etwas nicht verstehen. Man muss aber sagen, dass Kinder Signale versenden, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Die Aufgabe der Eltern ist es, diese zu erkennen, um richtig zu reagieren. So können Eltern erkennen, ob ihr Kind vom Fernsehkonsum überfordert ist:
- „Versteckt“ sich Ihr Kind hinter einem Kissen?
- Hält sich Ihr Kind manchmal die Ohren oder Augen zu?
- Verlässt Ihr Kind „nur ganz kurz“ den Raum während einer Sendung?
- Setzt es sich immer weiter weg vom Fernseher?
- Sucht Ihr Kind plötzlich Ihre Nähe und will kuscheln?
- Wirkt Ihr Kind aggressiver oder übellaunig?
- Wirkt das Kind wie hypnotisiert und kann die Augen kaum vom Bildschirm lösen?
Bei jeder Antwort mit „Ja“ sollten bei Ihnen die Alarmglocken läuten. Am besten sprechen Sie mit Ihrem Kind gleich über das Gesehene, unterbrechen oder schalten Sie die Sendung ganz aus. Eine gute Lösung wäre dann, anfangs zusammen mit dem Kind zu fernsehen, vor allem aber immer bei neuen, unbekannten Filmen und Serien.
Sie können sich dann mit Ihrem Kind über die Sendungen unterhalten, seine Fragen zu Sendung beantworten und eventuelle Unklarheiten klären. Je besser und kontrollierter Ihr Kind mit dem Medium Fernsehen umgeht, desto weniger Probleme wird es in der Zukunft damit bekommen.
Bildquellen
Artikelbild: © panthermedia.net / vladimir voronin
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