Hormontherapie um endlich schwanger zu werden
Hormone sind für die meisten und wichtigsten Prozesse in unserem Organismus verantwortlich. Ohne einen geregelten Hormonhaushalt könnte ein menschlicher Organismus kaum funktionieren. Hormone haben einen erheblichen Anteil an den Verlauf einer Schwangerschaft, weil sie dazu beitragen, dass sich Samenfäden richtig entwickeln und Eizellen reifen. Ohne Hormone – kein Leben.
Hormonstörungen bei Frau und Mann
Nicht immer befindet sich der Hormonhaushalt in einer Balance. Manchmal geriet er aus den Fugen, dann spricht man von Hormonstörungen, die genauso Männer wie Frauen betreffen können. Bei Männern kann zum Beispiel der Mangel an bestimmten Hormonen dazu führen, dass eine Unterfunktion der Hoden auftritt.
In solchen Fällen ist die Behandlung mit hormonellen Präparaten der einzige Weg, um die Störung wieder zu bereinigen. Hormonelle Therapie kann jedoch in der Regel den Frauen mehr helfen als den Männern.
Notwendigkeit einer Hormontherapie bei Kinderwunschbehandlung
Prinzipiell lässt sich eine Kinderwunschtherapie auch ohne die Verwendung von hormonellen Präparaten durchführen. So entstand zum Beispiel die erste IVF-Schwangerschaft 1978 ohne Stimulation der Eierstöcke. Auch eine Insemination, IVF oder ICSI (= die Samenzelle des Mannes wird unter dem Mikroskop direkt in das Zytoplasma einer Eizelle gespritzt) kann man ohne Hilfe von Hormonen machen.
Man hat jedoch größere Erfolgschancen, wenn mehr als eine Eizelle im Behandlungszyklus heranreift.
Bedeutung der Hormontherapie für die Frau
Vom dritten Zyklustag an werden der Frau mit einer täglichen Spritze Gonadotropine verabreicht. Mit den modernen „Pens“ kann sie das sogar selbst machen. Die Dosierung ist von Fall zu Fall unterschiedlich und hängt vom Einzelfall ab. Bei einer „Reagenzglasmethode“ wird sie allerdings höher ausfallen als bei einer Insemination. Je höher die Hormondosierung, desto mehr Ultraschallkontrollen muss der Arzt durchführen.
Auf dieser Weise lässt sich die Anzahl und Größe der Eibläschen feststellen. Darüber hinaus untersucht der Arzt die sogenannten Östradiolwerte (sie informieren darüber, wie reif die Eizellen sind) und das Eisprung auslösende Hormon. Je nachdem wie hoch diese Werte sind, verordnet er die entsprechenden Medikamente.
Nebenwirkungen der hormonellen Behandlung
Für viele Frauen ist die hormonelle Kinderwunschbehandlung gut verträglich. Die eingesetzten Medikamente können aber auch Nebenwirkungen haben. Das könnten zum Beispiel unangenehme Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindelgefühle oder Abgeschlagenheit sein. Die Beschwerden verschwinden jedoch vollkommen, wenn die Medikamente abgesetzt werden.
Während der Therapie zu beachten
Im Grunde genommen sollte sich die Frau bei einer Hormonbehandlung so verhalten, wie bei einer Vorbereitung auf Schwangerschaft:
- für gesunde und ausgewogene Ernährung sorgen (Vitamine, Spurenelemente und genügend Folsäure nicht vergessen).
- Alkohol nur in Maßen trinken
- Zigaretten sind tabu, weil Nikotin die Gefäße verengt (die Eizelle findet im Falle einer Schwangerschaft keine günstigen Einnistungsbedingungen vor).
Hormontherapie
Bildquellen
Artikelbild: © panthermedia.net / Sergej Lopatin
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