Frühförderung – pro und contra
[dropcap]J[/dropcap]ede werdende Mutter wünscht sich ein gesundes Kind, das sich normal entwickelt. In einigen Fällen kann es zu Verzögerungen in der Entwicklung kommen. Kommt das Kind mit einer Behinderung auf die Welt, stehen viele Eltern ratlos da. In diesen Fällen kann eine Frühförderung entscheidend für die Entwicklung des Kindes sein. Doch was bedeutet Frühförderung und welche Möglichkeiten gibt es?
Was bedeutet Frühförderung?
Die Frühförderung ist eine medizinische, pädagogische und psychologische Maßnahme für Kinder von null bis sechs Jahren, die behindert oder in ihrer Entwicklung verzögert und gefährdet sind. Ziel dieser Maßnahme ist es, Beeinträchtigungen und Auffälligkeiten so früh wie möglich zu erkennen, die Folgen von Behinderungen abzuschwächen oder zu beheben.
Dadurch werden die Kinder in ihrer Entwicklung gefördert, können ihre Fähigkeiten entfalten und werden in die Gemeinschaft integriert. Sie lernen Hilflosigkeit zu überwinden, vermeiden Fehlverhalten und bauen Ängste ab. Die Frühförderung richtet sich an Familien, deren Kinder in Bezug auf die körperliche, seelische und geistige Entwicklung besondere Hilfe benötigen.
Das sind Kinder, die nach der Geburt von einer Behinderung bedroht sind, die kaum spielen und sprechen.
Kinder, die motorische Schwierigkeiten haben oder extrem empfindlich und ängstlich sind. Die Frühförderung steht der Familie und dem Umfeld des Kindes dabei beratend, unterstützend, anleitend und stabilisierend zur Seite.
Warum ist die Frühförderung für Ihr Kind wichtig?
Jedes Kind entwickelt sich individuell und lernt unterschiedlich schnell. Wenn Ihnen als Eltern auffällt, dass Ihr Kind manche Dinge nicht lernt, sich nicht altersgemäß entwickelt oder der Kinderarzt Ihnen mitteilt, dass Ihr Kind Auffälligkeiten in der Entwicklung zeigt, sollte Sie dies nicht beunruhigen. Denn je früher Defizite erkannt werden, umso früher können therapeutische und medizinische Maßnahmen helfen. Besonders Babys und Kleinkinder sind wissbegierig. Des Weiteren wird in den ersten Lebensjahren der Grundstein in allen Entwicklungsbereichen gelegt. Diesen Umstand macht sich die Frühförderung zunutze. Durch die gezielte Förderung kann Ihr Kind bei Auffälligkeiten, Entwicklungsrückständen oder Behinderungen behandelt und gefördert werden.
Welche Risiken hat die Frühförderung?
Viele Eltern gesunder Kinder sehen die Frühförderung als Mittel für die spätere Karriere. Kleinkinder lernen Zweitsprachen wie Englisch oder Chinesisch und lernen Schach, Klavier oder Violine zu spielen. Muss ein Kleinkind das können? Nein! Denn solche Frühförderungen können einem Kind schaden. Es steht permanent unter Druck und wird überfordert, wenn es mehrmals die Woche trainiert. Auf der anderen Seite sollten Kinder sozialschwacher Familien von der Frühförderung profitieren können. Diese Familien können aus den unterschiedlichsten Gründen ihre Kinder nicht so unterstützen, wie sie es vielleicht gerne möchten. Sie haben selten die Möglichkeit, dass sich der Nachwuchs mit der Umwelt und der Natur auseinandersetzt. Dadurch kommt es schon bei der Einschulung zu immensen Leistungsunterschieden und Probleme sind vorprogrammiert. So können Kinder mit wenigen Vorkenntnissen schnell zu Außenseitern werden.
Frühförderung beginnt innerhalb der Familie
Damit die geistigen Fähigkeiten entfaltet werden, ist eine stressfreie und glückliche Kindheit ausschlaggebend. Als Eltern können Sie Ihr Kind selber fördern, indem Sie allen Fragen geduldig beantworten. Kleine Experimente mit Alltagsgegenständen, eine Entdeckungsreise durch die Natur und gemeinsames Lesen tragen ebenso zur Frühförderung bei, wie mit dem Kind über Gefühle reden.
Bild: Harald Groven – Flickr.com (CC BY-SA 2.0)
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