Ernährung

Durchblick behalten: Welche Lebensmittelunverträglichkeiten gibt es überhaupt?

Die Liste der Lebensmittelunverträglichkeiten ist ziemlich lang, als Laie ist man kaum in der Lage, sie durchzuschauen. Milchzuckerunverträglichkeit, Lactoseintoleranz oder Zöliakie: Es ist wirklich schwer, sich dadurch durchzukämpfen. 

Einzelne Unverträglichkeiten richtig bewerten

Wenn bei Kindern plötzlich Pickeln, Ausschlag oder rote Stellen auf der Haut auftreten, fragt man sich sofort, ob das Kleine vielleicht etwas nicht verträgt. Die Tatsache sieht aber anders aus: In der Regel sind Lebensmittel nur in Ausnahmefällen als Verursacher solcher Symptome einzustufen. Meistens handelt es sich um eine genetische Veranlagung zu diesen Symptomen. Auch die Allergien können dafür verantwortlich sein.

Weizenunverträglichkeit bei Kindern

Diese Erkrankung ist in der Regel als eine Reaktion auf bestimmte Bestandteile von neuen Hochleistungs-Weizensorten zurückzuschließen. Es ist also keine Zöliakie oder Allergie, wie meist vermutet wird. Das ist auch der Grund, wieso diese Krankheit häufiger in den USA als in Deutschland vorkommt. Eine Abhilfe verschafft hier meist nur das Ausprobieren, Weizen sollte unbedingt in jeder Form gemieden werden.

Das betrifft zum Beispiel auch Fast Food Gerichte wie Burger, Pizza oder Döner, die bei Kindern so beliebt sind. Der Auslöser von Weizenunverträglichkeit ist leider noch nicht eindeutig klassifiziert. Zum Trost kann man nur sagen, dass alle anderen Getreidearten, wie Dinkel, bleiben verträglich.

Neurodermitis und ihre Merkmale

Diese Erkrankung ist genetisch bedingt. Entgegen den allgemeinen Meinungen ist Neurodermitis nur in seltenen Fällen von Lebensmitteln beeinflusst. Eine bestimmte Diät einzuhalten wäre in diesem Zusammenhang eher kontraproduktiv und könnte mehr schaden als nutzen. Es wurde bisher nicht bewiesen, dass Verzicht auf Schweinefleisch, Milch, Zucker oder Weizen irgendwelche positive oder negative Wirkung bei Neurodermitis hat.

Völlig wirkungslos ist auch ersatzweise anderes Fleisch, Sahne oder Dinkel zu verzehren. Vordergründlich muss man die Hauptpflege im Auge behalten. Bis zum Schulalter sind allerdings die meisten Kinder von dieser Krankheit befreit.

Autoimmunerkrankung und ihre Folgen

Bei Zöliakie handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung und Unverträglichkeit gegenüber Gluten = Eiweiß. Sie kommt unter anderem in Weizen, Dinkel, Emmer, Grünkern, Einkorn, Roggen und Gerste vor. Diese Krankheit lässt sich genau feststellen – dafür wird ein Bluttest gemacht und eine Gewebeprobe der Darmschleimhaut entnommen.

Zu Therapiezwecken sollte man ausschließlich glutenfreies „Getreide“ wie Amarant, Mais, Hirse, Reis, Buchweizen oder Quinoa zu sich nehmen. Dazu kommt noch Gluten freies Gebäck und Brot. Kost ohne Gluten trägt zur Regeneration der Darmschleimhaut bei.

Was ist eine Lactoseintoleranz

Lactoseintoleranz ist eine Milchzuckerunverträglichkeit und kommt bei Babys, die gestillt werden, nicht vor. Abgesehen davon gibt es die erbliche und lebensbedrohliche Lactoseintoleranz, die eine ernst zu nehmende Stoffwechselerkrankung ist und unbedingt ärztlich behandelt werden muss. Man muss bedenken, dass Muttermilch um 50 Prozent mehr Lactose als Kuhmilch beinhaltet.

Die Unverträglichkeit an sich entsteht durch einen Defekt des Enzyms Lactase. Dadurch wird Milchzucker nicht ganz gespalten, was zu erheblichen Blähungen bis hin zum Durchfall führen kann.

medizin: lebensmittelunverträglichkeit 24.09.2012 orf leben heute

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Artikelbild: © panthermedia.net / Randolf Berold

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