Windeln

Die Geschichte der Windel – von Baumwolle bis Bio

[dropcap]S[/dropcap]eit Erfindung der Wegwerfwindel im Jahre 1952, die aus Fallschirmnylon und Druckknöpfen aus Metall bestand, hat sich die Beschaffenheit von Windeln stetig weiterentwickelt. Da die erste Wegwerfwindel von einer amerikanischen Hausfrau erfunden wurde, zweifelte anfangs noch jeder daran, dass diese Art des Wickelns tatsächlich zu einem Erfolg führen sollte.

Die schwere Geburt der Wegwerfwindel

Keine Papierfabrik wollte ihre Erfindung annehmen und herstellen, niemand wusste eine geeignete Papiersorte, die genügend Feuchtigkeit aufnehmen könnte. Erst 1956 nahm Victor Mills sich ihrer an und erahnte, was die Hausfrau sich bei ihrer Windel gedacht hatte.

Er suchte nach mehreren Alternativen zur herkömmlichen Baumwollwindel und bereits ein Jahr später kaufte Procter & Gamble eine Papierfabrik, in der Mills eine Stelle als Produktmanager angeboten wurde.

Er sollte mehrere Papiersorten entwickeln, bis er eine geeignete für die Wegwerfwindel fand. Nach mehreren missglückten Versuchen kam die erste Windel 1961 auf den Markt, erst in Amerika, in Deutschland dann im Jahr 1973.

Die erste Windel war rechteckig, das Futteral war aus Kunstseide und der Wäscheschutz aus simpler Folie. Es gab aber noch lange keine Klebestreifen zum Befestigen der Windeln, es wurden anfangs noch Sicherheitsnadeln dazu benutzt, die Windeln zu schließen.

1968 folgte die Firma Clark und brachte die Kimbies heraus, die nicht mehr rechteckig waren und eine angenehmere Körperpassform hatten. Knapp 10 Jahre später brachte Procter & Gamble dann die erste elastische Windel heraus, die ein Rauslaufen des Urins verhinderte. Im Laufe der Zeit wurden immer mehr Zellulosefasern in die Windel gepackt, bis sie auf den heutigen Stand der trockenen Windel auch über Nacht gelangten.

Vielfalt auf dem Windelmarkt

Windel ist schon lange nicht einfach mehr nur Windel. Mittlerweile gibt es unzählige Firmen, die Windeln in etlichen Sorten anbieten. Die Windeln müssen nicht nur einfach trocken halten, sondern dürfen beim Laufen lernen nicht stören, auch bei viel Bewegung noch sicher sein und beim Selbstständig werden helfen. Es wird unterschieden zwischen Windeln für den Tag, speziellen Windeln für die Nacht, Trainingswindeln und sogar Schwimmwindelhöschen gibt es inzwischen. Natürlich sind die Windeln konzipiert für alle Größen des Kindes. Angefangen beim Neugeborenen bis hin zum Junior, der sich ein Wenig schwer tut mit dem Trocken werden. Die Entsorgung ist denkbar einfach: Windel ausziehen, zukleben und ab in den Mülleimer mit ihr.

Mit Biowindeln wird auch an die Umwelt gedacht

Für alle umweltbewussten Eltern, denen das mit dem einfach in den Mülleimer werfen nicht richtig behagt, gibt es sogenannte Biowindeln auf dem Markt. Diese Art von Windeln haben neben dem Effekt, dass sie biologisch abbaubar sind, noch den Vorteil, dass sie auf die empfindliche Babyhaut abgestimmt sind. Biowindeln sind hautverträglich durch Verzicht von Duftstoffen und chemischen Zusätzen und werden regelmäßig von einem anerkannten Institut auf Allergien getestet. Somit ist die Biowindel besonders für Kinder mit Hautkrankheiten, wie z.B. Neurodermitis, geeignet.

Windeln mit dem Biosiegel können sogar auf dem eigenen Komposthaufen entsorgt werden. In ihrer Anwendung unterscheiden sie sich nicht von herkömmlichen Windeln. Biowindeln sind chlorfrei gebleicht, atmungsaktiv und aus nachwachsenden Rohstoffen aus der Natur hergestellt. Auch bei Biowindeln gibt es eine große Auswahl an verschiedenen Firmen und verschiedenen Funktionen der Windeln. Mit Biowindeln ist Ihr Kind genauso gut geschützt wie mit normalen Windeln, allerdings zusätzlich mit viel Liebe für die Umwelt.

Bildquelle: kelsey_lovefusionphoto – Flickr.com (CC BY 2.0)

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