Ausbildung mit Baby

Ausbildung mit Baby

Nicht immer kommt es zu einer geplanten Schwangerschaft. Werdende Mütter und Väter, die noch keine Berufsausbildung abgeschlossen haben, machen sich Gedanken darüber, ob sie dies mit Baby schaffen können. Hierfür gibt es von staatlicher Seite spezielle Hilfs- und Förderangebote, damit die jungen Erwachsenen auf dem ersten Arbeitsmarkt integriert werden können. Die Bandbreite der Berufe, die mit einem Baby oder Kleinkind erlernt werden können, ist umfangreich. So kommen junge Eltern auch auf Umwegen zu ihrem Traumjob, mit dem sie ihre Familie selbst versorgen können.

[dropcap]F[/dropcap]inanzielle Unabhängigkeit ist jungen Müttern und Vätern in der Regel ebenso wichtig, wie das Arbeiten in einem Job, der sie erfüllt, fordert und ihnen Freude bereitet. Arbeitende Eltern gelten noch immer als ideale Vorbilder für den Nachwuchs. Die besten Voraussetzungen für ein beständiges Arbeitsverhältnis schafft eine Berufsausbildung.

Damit diese begonnen werden kann, müssen Eltern zunächst einmal die Sicherheit haben, dass ihr Baby gut betreut wird.

Außerdem sorgen sie sich um das finanzielle Auskommen der Familie in der Ausbildungszeit, die in der Regel nicht hoch entlohnt wird.

Noch schwieriger wird es, wenn das Kind mit einem Elternteil allein lebt und die Partnerschaft zum anderen Elternteil beendet ist.

Aber auch verheiratete Mütter und Väter haben es nicht leicht, eine Ausbildung zu beginnen, während der andere Part seiner geregelten Arbeit nachgeht und das Kind betreut werden muss.

Ausbildungsplatzsuche mit Baby

Einen Ausbildungsplatz zu finden, wenn man sich zugleich um ein Baby kümmern muss, ist nicht einfach. Viele Unternehmensleiter schrecken davor zurück, junge Eltern und alleinerziehende Mütter und Väter einzustellen, weil sie befürchten, dass ihre Auszubildenden bei Krankheit des Kindes ausfallen. Zudem erscheinen viele Eltern zeitlich unflexibel und können oftmals nur einige Stunden am Vormittag arbeiten.

Diesen Vorurteilen können die Ausbildungssuchenden vorgreifen, indem sie bereits bei der ersten Kontaktaufnahme auf die Betreuung des Babys hinweisen. In der Regel geschieht dies beim Bewerbungsanschreiben. Von einer Vielzahl von Absagen sollten sich die jungen Personen nicht entmutigen lassen. Kommt es zu einer Einladung zu einem Vorstellungsgespräch, sollten Fragen zur Betreuung des Kindes ehrlich beantwortet werden. Auf diese können sich die Bewerberinnen und Bewerber vorbereiten. Hierzu sollten sie sich einige Fragen stellen.

  • In welchem Zeitraum ist mein Kind betreut?
  • Was mache ich, wenn mein Kind krank ist?
  • Was mache ich, wenn die Kinderbetreuung ausfällt?
  • Wer kann, außer mir, bei einem Notfall das Kind abholen?

Zusätzlich sollten sich die Suchenden ein Netzwerk aufbauen. Hierzu können Freunde, Bekannte und Verwandte oder auch Nachbarn zählen. Wird dies in dem Gespräch erläutert, dann reagieren viele Firmenleiter positiv überrascht und räumen engagierten Personen gern eine Chance für eine Berufsausbildung ein.

Möglichkeiten der Kinderbetreuung

Besonders in den letzten Jahren hat sich in Deutschland viel getan, damit Eltern ihre Kinder in gute Hände geben können, wenn sie einer Arbeit nachgehen oder eine Berufsausbildung machen wollen. Inzwischen wird der Ausbau der Krippenplätze auch politisch vorangetrieben. In diesen Einrichtungen werden die Babys in vielen Fällen bereits mit einem Alter ab acht Wochen aufgenommen. Üblicherweise versuchen aber die meisten Eltern das erste Lebensjahr mit ihrem Kind zu verbringen und es erst dann von anderen Personen betreuen zu lassen.

Den Kindergarten können die Kinder in der Regel ab zwei bis drei Jahren besuchen. Wünschenswert wäre, dass das Kleinkind bis dahin tagsüber trocken ist. Eine Voraussetzung für die Aufnahme des Kindes sollte das allerdings nicht sein. Für diese Betreuungsformen stehen den Familien nicht nur staatliche Einrichtungen zur Verfügung, sondern auch von privaten Trägern und Elterninitiativen.

Eine weitere Alternative sind Tagesmütter. Je nach Eignung nehmen diese die Babys bereits mit einem Lebensalter von wenigen Wochen auf. Wird das Kind älter, bringen einige Betreuerinnen die Kids auch in die Krippe oder in den Kindergarten. Auch Großeltern übernehmen diese Wege oftmals gern. In vielen Fällen ergibt sich auch eine Art Gemeinschaft mit anderen Eltern und es bilden sich Netzwerke, die sich gegenseitig unterstützen.

Welche staatlichen Förderungen können Eltern beanspruchen?

Berufsausbildung mit Kind

Berufsausbildung mit Kind

Für engagierte Eltern stehen einige staatliche Förderungen zur Verfügung. Bezieht die Person, die einen Ausbildungsplatz sucht, ALG I oder II, werden viele Ausbildungsgänge von speziellen Trägern angeboten und die Teilnahme gefördert. Im Förderumfang sind in der Regel die Teilnahmekosten, die Fahrtkosten und die Kinderbetreuungskosten, zumindest als Zuschuss, enthalten.

Der Vorteil dieser meist schulischen Ausbildungsgänge mit praktischen Phasen ist, dass sie speziell für Eltern mit Kindern konzipiert worden sind.

Nachteilig wirkt sich aus, dass nicht unbedingt der gewünschte Beruf gefördert wird und die Auswahl begrenzt ist.

Der Leistungsträger gibt hierbei grundsätzlich den Rahmen vor. In diesen Fällen ist das Verhandlungsgeschick der Ausbildungssuchenden gefragt. Finden die jungen Erwachsenen selbst einen Betrieb, der sie ausbilden würde, und schaffen es zudem eine solide Kinderbetreuung zu organisieren, erhalten sie häufig dennoch Hilfe in Form von Zuschüssen von dem Träger. Hierdurch ist es zum Beispiel jungen Frauen möglich, nicht in einem kaufmännischen oder sozialen Beruf zu arbeiten, sondern auch in sogenannten Männerberufen.

Möchte eine junge Mutter beispielsweise als Kfz-Mechanikerin oder -Mechatronikerin ausgebildet werden, hat sie mit mehr Problemen und Vorurteilen zu kämpfen, als einige andere Frauen. Immer mehr weibliche Personen lassen sich in den einst für Männer vorgesehenen Berufen ausbilden und steigen in dieser Branche auf. Bei den Herren kommt dies auch immer besser an.

Die verschiedenen Sichtweisen auf berufliche Belange stellen eine Bereicherung für das ganze Team dar. Das haben auch immer mehr Firmeninhaber erkannt und freuen sich auf mutige Mütter, die sich den Herausforderungen stellen. Bei solchen Vorgesetzten erhalten die engagierten Frauen oftmals aktive Unterstützung beim Lernen und in Prüfungsangelegenheiten.

Die Berufswahl – umfangreiche Auswahl

Für unentschlossene Eltern, die einen Beruf erlernen wollen, gibt es eine umfangreiche Auswahl von Berufen, die ihnen zur Verfügung stehen. Diese erstreckt sich von klassischen Berufsbildern bis hin zu völlig neuen Ausbildungsberufen. Da sich die Optionen für die Berufswahl ebenso häufig verändern wie die Berufsbezeichnungen, lohnt es sich, wenn sich die Interessenten hierüber regelmäßig informieren. Zuverlässige Informationen erhalten sie in der Berufsberatung der Arbeitsämter und Arbeitsagenturen und im Internet.

Außerdem haben sich die Voraussetzungen für eine Einstellung verändert. Es ist nicht mehr ungewöhnlich, dass sich Männer in sozialen Berufen wohlfühlen und Frauen in die klassische Männerbranche wechseln. So ist eine Kfz-Mechanikerin oder -Mechatronikerin heute nicht mehr ungewöhnlich und bekannte Werkstätten wie Pneuhage suchen gezielt ausbildungswillige junge Menschen. Männer wie aber eben auch Frauen! Während der Erzieher von den meisten Eltern wohlwollend anerkannt wird, muss die Mechanikerin mit dem Vorurteil kämpfen, dass sie nicht genug Kraft für die Aufgaben hätte, die anfallen. Die Skepsis entsteht oft weniger bei den Kollegen als bei den Kunden.

Auch Führungspositionen sind für Eltern mit Kindern langfristig erreichbar. Mit einigen Fortbildungen und Prüfungen ist es auch für die Kfz-Mechanikerin zukünftig möglich, eine eigene Werkstatt zu leiten und weitere Mädchen und Frauen in dieser Branche auszubilden.

Fazit

Die Berufswelt ist spannend. Für junge Eltern und alleinerziehende Mütter und Väter ist das Erlangen eines Ausbildungsplatzes allerdings nicht einfach. Mit vielen Hilfsangeboten und Zuschüssen sowie einem soliden Netzwerk ist es ihnen aber mit Engagement möglich, die Berufsausbildung zu absolvieren, die sie sich wünschen. Hierbei heißt es durchhalten, kreativ und strukturiert sein und kämpfen. Dann können junge Erwachsene alles werden, was sie wollen – auch Kfz-Mechaniker/in.

Ein Tag im Leben einer jungen Mama – Ausbildung mit Baby

Bildquellen
Beitragsbild: © panthermedia.net / Monkeybusiness Images
Mitte: © panthermedia.net / Diego Cervo

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