Kinderbücher sollen unterhalten
Zu Weihnachten werden auch wieder jede Menge Kinderbücher z.B. von Thalia verschenkt. Aber welches ist geeignet für den Nachwuchs? Die Zeitung Welt hat sich in ihrer Online-Ausgabe mit einem neuen atheistischen Kinderbuch auseinandergesetzt, das „Mut machen“ soll, sich über religiöse Gebote hinwegzusetzen. Und sie kommt zu dem Fazit, dass das Buch völlig unnötig ist. Denn gute Kinderbücher sollten keine Botschaften haben und schon gar nicht Moralpredigten beinhalten – ganz gleich ob für oder gegen Glauben und Gebote.
Michel und Pippi machen schließlich auch, was sie wollen…
„Ich darf das! Ein Mutmach-Buch für alle, die sich keinen Spaß verderben lassen“, heißt das Buch, in dem verschiedene Glaubensrichtungen ihr Fett abbekommen. Die frohen Atheisten auf der einen Seite, unfrohe und keinen Spaß habende Christen, Juden und Muslime auf der anderen – für die Kritiker auf welt.de geht es hier nicht um die „theologische Dürftigkeit“, die auch „einer ähnlichen Armut im Geiste“ in den meisten religiösen Kinderbüchern entspreche, sondern vielmehr um die „Unsitte“, pädagogische Botschaften in Bücher zu gießen. Denn schließlich müsse eine gute Kinderliteratur keine Moral haben.
Die großen Werke der Kinderliteratur, so heißt es auf welt.de seien „amoralisch, wenn nicht sogar antimoralisch“: Michel aus Lönneberga oder Pippi Langstrumpf zum Beispiel. Kinderbücher sollen unterhalten, so der Tenor des Artikels, der sehr lesenswert ist, zum Nachdenken anregt und durchaus auch vielen Erwachsenen aus dem Herzen sprechen dürfte. Denn wenn die Eltern von heute an ihre Kindheit zurückdenken, dann war es doch viel unterhaltsam, Michels Streiche zu verfolgen oder über Pippi Langstrumpfs antiautoritäres Verhalten zu lachen, als sich Geschichten mit erhobenem Zeigefinger anzuhören. Falls es die damals überhaupt in dieser Form gab.
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